Die Diversität von Bestattungsbedürfnissen in Zeiten der Krise: Reflektionen zu Covid-19 in einem multikulturellen Europa

Ein Forscherteam um die bekannte Geographin Prof. Avril Maddrell (University of Reading) hat die Diversitätstauglichkeit von Friedhöfen und Krematorien in England und Wales untersucht. Angesichts der weltweiten Coronakrise erhält die Frage, wie Trauerfeiern und Bestattungen der Kultur von Migranten und Minderheiten gerecht werden können, eine neue Dringlichkeit. Auf Grundlage ihrer Forschungen in England und Wales gibt das Autorenteam u.a. folgende Empfehlungen:

Friedhofsverwaltungen, Krematoriumsdirektionen und Bestattunsunternehmen können den verschiedenen Gemeinschaften, aus denen unsere Gesellschaft besteht, einen großen Dienst beweisen, wenn sie die folgenden Hilfestellungen geben:

  • Hindus und Sikhs, deren rituelle Verpflichtung es ist, bei der Einleitung des Verbrennungsprozesses anwesend zu sein, ersatzweise eine Internet-basierte Video-Verbindung zum Kremationsofen zur Verfügung zu stellen.
  • Aufgezeichnete Liturgien, Gebete, religiöse und nicht-religiöse Musik für den Gebrauch bei Abschiedsfeiern zur Verfügung stellen, die die spezifischen Anforderungen lokaler Gemeinschaften widerspiegeln.
  • Kommunizieren mit den am spezifischen Ort wichtigen religiösen Minderheitsgruppen und Mehrheitsgruppen, um so spezifische Bedürfnisse, geeignete aufgezeichnete Gebete usw. zu besprechen.
  • Kontakt unterhalten mit Gemeinschaften, wie etwa örtlichen Kirchen, Synagogen, Moscheen, Tempeln, Mittagessensgruppen usw., um Freiwillige zu identifizieren, die bei Abschiedsfeiern helfen können (gegebenenfalls auch online).
  • Geeignete Gräber vorbereiten in christlichen, muslimischen, jüdischen, babistischen und gemischten oder säkularen Friedhofssektionen.
  • Flüsse am Ort anweisen für die Verstreuung der Asche von Sikhs und Hindus.
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